Leseempfehlungen


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Fernando Aramburu

"Patria"

Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen

erschienen im Rowohlt Verlag

Hamburg 2018 

ISBN 978-3-498-00102-5

Patria heißt Heimat, Vaterland. Aber was ist das? Die beiden Frauen und ihre Familien, von denen hier berichtet wird, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen.

Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato, der vor über zwanzig Jahren von ETA-Terroristen erschossen wurde. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde.Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die einstigen besten Freundinnen sind zu Feindinnen geworden.Ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.
(Aus dem Klappentext zur deutschen Ausgabe).

Der Roman ist nicht leicht zu lesen und erfordert ein gerüttelt Maß an Konzentration. Keines der 124 Kapitel ist länger als acht Seiten und es ist nicht immer sofort klar, wer in den einzelnen Kurzkapiteln spricht. Dazu kommt, dass sich der zeitliche Rahmen über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Der Roman wird dadurch gelegentlich zu einem etwas verschlungenen Labyrinth aus vielen Textbausteinen, die zwar kunstvoll zu einem Ganzen verwoben sind, jedoch immer wieder nach Orientierung verlangen.

Fernando Aramburu, geboren 1959 in San Sebastián, lebt und arbeitet seit Mitte der 80er Jahre in Hannover und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet.


Der Autor (links) im Gespräch mit Prof. Dr. Walther L. Bernecker während der Jornadas Hispánicas des Deutschen Spanischlehrerverbandes im September 2018 in Hannover.

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